Freitag, 24.05.2019 – Wir verlassen das Hotel gegen Viertel nach acht und gehen zu Fuß zum Eiffelturm. Unser reservierte Slot startet um 9:30h. Wir stehen kurz in der Schlange und können uns dadurch vor Ort umschauen und orientieren: Es gibt drei Eingänge zum Turm in den Turmbeinen, man kann zu Fuß oder auch mit dem Aufzug fahren. Es gibt drei Plattformen – aha. Dann geht es für uns, die erste Gruppe des Tages, los. Durch den zweiten Sicherheitsdetektor werden wir und unsere Taschen gefilzt und dann hinein in die Kabine geleitet. In der ersten Etage halten wir kurz an, lassen einen Mitarbeiter aussteigen, dann geht es zur zweiten Plattform. Dort müssen wir den Aufzug wechseln. Bis hierher zittern meine Knie ganz schön – denn es rumpelt schräg das Bein hinauf. Hätte nicht ein kleines Kind neben mir gestanden, hätte ich wahrscheinlich mehr Angst bekommen. Aber durch das kleine Mädchen war ich natürlich furchtloses Vorbild 🙂 Dann ist Sven der absolut Erste in der Schlange des geraden Aufzugs mit dem wir zur dritten Plattform emporsteigen – dieser Aufzug ist viel geschmeidiger und es wackelt kaum noch. Oben angekommen ist es grandios und noch leer. Wir sind glücklich, energie- und endorphingeladen und bewundern zuerst das Appartement von Gustave Eiffel, das er auch an Edison einst untervermietet hatte. Wir machen Bilder und suchen von oben die Sehenswürdigkeiten der Stadt in der Ferne. Noch ist es diesig und trotzdem erkennen wir Notre Dame, den Louvre, den Arc de Triomphe, Sacre Coeur. Klasse. Wir versuchen zu skypen – klappt aber trotz all der Antennen auf dem Dach – haha – nicht. Nach jeder Menge Selfies fahren wir zur ersten Plattform zurück, auf der es einen teilweise gläsernen Boden gibt und unser Frühstück: Kaffee, Brezeln und Brioche mit Schokolade.
So gestärkt gehen wir zu Fuß nun ganz hinunter. Was ein Erlebnis. Wir schauen noch den Hütchenspielern zu und planen, abends wieder zu kommen.
Nun geht es mit dem Zug von Haltestelle Champ de Mars zum St. Michel Notre Dame. Wir steigen direkt an der Front der zwei Türme aus. Die Kirche ist noch immer großflächig gesperrt, nicht mal die Straße ist zu befahren. Wir gehen um den Dom herum, besuchen ein Souveniergeschäft, machen kurz Pause im Park des Memorial de la Deportation. Dann geht es auf die Ils Saint Louis, wir schlendern durch ruhige Straßen, überqueren Pont de la Tournelle und marschieren Richtung Sorbonne. In der Rue Jussien kaufen wir Messer… und dann gehe ich nebenan in einen Buchladen. Hier frage ich auf Französisch nach Büchern des „Kleinen Nickolas“. Nein, es gäbe nur japanische Literatur im Laden. Es täte ihr leid, dass sie nicht helfen könne. Super. Hat alles geklappt mit der neuen Sprache.
Wir kehren ein und es gibt einen Mittagstisch mit Galettes und Crêpes. Wunderbar. Damit meine ich die Bestellung auf Französisch und auch das französische Essen. Gut gestärkt geht es in den Jardin des Plantes. Hier werden wir total überrascht von den Tieren dort: Kängurus und rote Pandas, von der Vielfalt der Pflanzen und auch von den Gebäuden. Allen voran natürlich das enorme Tropen- beziehungsweise Gewächshaus. Am Ausgang dann das Museum Grande Galerie d’Evolution. Toll! Das möchte ich unbedingt einmal besuchen. Wir marschieren an der Moschee vorbei & weiter bis zum Pantheon. Welch beeindruckendes Gebäude, schräg gegenüber wieder Unis – diesmal die Rechtsfakultät. Wir wandern die Straße hinunter Richtung Westen und kommen an unzähligen Buchhandlungen mit Rechtsliteratur vorbei. Dann geht es in den Jardin du Luxembourg. Hier sind die Statuen der Königinnen und wegweisenden Frauen der letzten Jahrhunderte beeindruckend, aber auch die vielen Stühle um das Wasserspiel für die vielen Gäste des Parks und die schönen Pflanzen – wo werden schon Palmen mit pinken Geranien kombiniert! Von hier aus besuchen wir die St. Sulpice – die katholische Kirche, die auch für die Verfilmung von Dan Browns „Sakrileg“ Pate stand. Kinder proben gerade für ihre anstehende Kommunion am Sonntag. Wir gehen gemeinsam durch die Kirche – sonst wartet ja immer eine/r von uns mit dem Hund vor der Tür – und verweilen in der Kapelle der Heiligen Jungfrau. Sie ist sehr beeindruckend. Die Kunstwerke sind wunderbar beleuchtet und treten plastisch aus der Wand heraus. Wunderschön. Ich muss fast weinen, so schön. Wie Maria auf der Schlange steht und ihren Sohn im Arm hält. Einen Besuch dieser Kapelle ist unbedingt empfehlenswert.
Jetzt gehen wir Richtung Hotel und kehren auf dem Boulevard Saint Germain im Cafe de le Rouquet auf ein Aperitif ein. Den nehmen wir mit dem Schauspieler Vincent Lindon. In einen kleinen Proxiservice – einem der kleinen Supermärkte – decken wir uns mit kaltem Bier und Brot ein. Auf dem Weg zum Hotel kommen wir an dem Haus von Serge Gainsbourg vorbei. Was ein Promialarm!!!
Im Hotel landen wir kurz unsere Handys auf und dann mit dem Zug zum Eiffelturm. Wir erleben das Glitzern des Turms um 22.00h, trinken Bier, essen Baguette, skypen mit Mama und sehen erneut das Glitzern um 23:00h. Dann zum Zug und zurück. Wir haben enormes Glück! Denn wir bekommen den letzten Zug und nachdem wir am Museum Orsay ausgestiegen sind, schalten die Pförtner die Rolltreppe ab und schließen die Tore direkt hinter uns.
Um Mitternacht liegen wir im Bett. Was ein Tag – was ein schönes Wetter!
Und zudem: 27.645 Schritte, 19,88 km und 2.894 kcal, bei 219 aktiven Minuten.
Herausgefunden: Wir haben ein Set von 10 Fahrkarten für 14,90 EUR gekauft – alternativ kostet jeder Fahrschein einzeln 2 EUR. Diese Karten sind im gesamten inneren Stadtgebiet nutzbar. Egal ob ihr den Bus, die Metro oder eine Regionalbahn nehmt. Ihr könnt allerdings nicht von Metro auf Bus oder Bahn umsteigen. Nur von Metro auf Metro, von Bus auf Bus, etc…. alternativ müsst ihr eine neue entwerten.
Meine absoluten Empfehlungen: Jardin des Plantes, Jardin du Luxembourg und die St. Sulpice!