Wenn noch drei Urlaubstage verbleiben und wir über 800 km von zu Hause entfernt sind, macht eine Reise noch weiter weg eher keinen Sinn. Dann können wir lieber gemütlich nach Hause trödeln. Die digitalen Gadgets helfen wunderbar festzustellen, wie das Wetter vorhergesagt wird. Und vom Lago Maggiore machen wir uns auf ins Allgäu. Durch tief hängende Wolken in der Schweiz geht es langsam zurück. Den ganzen Tag ist in ganz Europa schlechtes Wetter. Autofahrt ist eine gute Sache, die man ja bei Regen auch im Urlaub machen kann – auch wenn Sven viel Konzentration braucht und wir alle am Ziel ganz schön geschlaucht sind. Nach einem echt spektakulären Schweizer Unisex Rastplatzklo aus einem Edelstahlguss kommen wir bei Regen in Wangen an. Der Stellplatz ist direkt am Fluss gelegen und es führt von dort ein Fuß- und Radweg in den Ort. Wir benötigen zum Bezahlen am Automaten Kleingeld, das wir nicht haben. Also laufen wir zur Touristeninformation, holen dort unseren Stellplatzschein und sichern uns dadurch auch den Code für die öffentliche Toilette, die nur 100 Meter neben dem Stellplatz liegt. Im Ort bestaunen wir die Geschäfte, ich erstehe wunderbare Gummistiefel und wir kehren gemütlich ein. Die Wolken verziehen sich und wir sehen sogar über dem Rathaus blauen Himmel. Ein schöner Ausklang des Tages.
Am nächsten Morgen – wie bestellt – bester Sonnenschein und wir wandern über die gekennzeichnete fixte Halbmarathon Strecke die ersten ca. 12 km. Ein Weg, der durch rote Füsse auf dem Asphalt über die 21,irgendwas KM gekennzeichnet ist. Es ist eine schöne Wanderung auf der wir die Vielfalt der Umgebung ganz gut kennen lernen. Es gefällt uns wirklich sehr.
Dann fahren wir weiter nach Dinkelsbühl. Was ein guter Tipp! Auf dem Weg dorthin beginnt es wieder zu schütten und wir kommen mal wieder im Regen an – und wieder sind wir alle ganz schön geschlaucht. Aber wir haben Glück – der Platz ist schon recht voll und trotzdem finden wir ein Plätzchen, wo der Van auch mit dem Fahrradträger stehen kann. Wir hängen mit Heck und Bike über der Wiese und passen gerade so in die ausgewiesene Stellplatzbucht. Der Tag war lang und anstrengend, also gibt es kurz etwas zu essen und wir machen es uns dann nur noch gemütlich.
Der nächste Tag beginnt perfekt: Die Sonne scheint und wir können den Ort erkunden. Der Stellplatz ist nur 100-200 Meter entfernt von der Stadtmauer, die den Ort einfasst. Auf dem Weg dorthin und auch um die Stadt herum gibt es jede Menge Wiesen und und Beutelspender und Mülleimer, sodass auch Milla alles erledigt hat, bevor es über eine historische Brücke über Kopfsteinpflaster in den Ort geht.
Der Ort ist eine Schau! So schön! Es heißt, Dinkelsbühl hätte die schönste Altstadt Deutschlands. Einer der Buchläden ist auch ein echter Geheimtipp. Ich kaufe dort eine Postkarte, die ich draußen in einem Kartenständer finden. Drinnen ist alles alt und ursprünglich und der gesamte Laden ist mit Reiseführern vollgestopft. Tageszeitungen, Magazine und Reiseführer bis unter die Decke und über eine Treppe… noch weiter hinauf. Ich bin sprachlos und total begeistert. Die zwei älteren Herrschaften hinter dem Tresen begrüßen ihre Stammkundschaft mit Namen und Handschlag und sind auch zu mir super freundlich.
Wir shoppen auf dem Wochenmarkt Brot, Blumen und Gemüse und machen Rast bei einem Topfenknödel mit Pflaumen, Vanilleeis und Sahne.
Dann geht es zurück zum Camper. Wir entsorgen, verschenken unseren Stellplatzschein weiter, der noch bis nach 21 Uhr gilt, und auf geht es nach Hause. War schön hier! Wir werden wieder kommen!
In dem Moment als wir auf die Straße fahren und die Heimfahrt antreten, beginnt auch hier der Regen – er folgt uns nur noch ein wenig, dann fahren wir durch die Sonne bis nach Hause vor dem Regen her!
Mein Tipp 1: DINKELSBÜHL 9 km von der A3 Ausfahrt ist auf jeden Fall eine Übernachtung wert! Supergünstiger Stellplatz direkt am Stadttor, mit Ver- und Entsorgung und echt netten Leuten und köstlichen süßen Spezialitäten!
Mein Tipp 2: In WANGEN beim lokalen Tourismusbüro für den Stellplatz bezahlen und gleich nach dem Flyer für die permanente Halbmarathonstrecke und dem Code zur Benutzung der öffentlichen Toilette fragen.
Pingback: Easy-Wandern: Das geht in Wangen! | hausfrauenmethode