Mission Wolkenloch: Lago Maggiore!

Es regnet, es ist kalt. Wohin wir genau fahren, wissen wir noch nicht. Der Camper ist gepackt mit Regenschirm und Regenjacke – aber angeblich scheint die Sonne rund um Mailand. Dann fahren wir also mal los Richtung Süden. Freitagabends ist immer viel Verkehr, da macht es nichts, wenn wir erst nach 19.00h loskommen. Unser Ziel ist erstmal die Hymerworld in Wertheim, das sind schon mal 2,5 Stunden und die A45 und Frankfurt liegen hinter uns. Dort trinken wir das erste Urlaubsbier, legen uns schlafen und übernachten. Es regnet weiter, nachts, morgens. Wir machen unsere obligatorische Stippvisite in die Wohnmobilausstellung. Wir wollen uns vor der Weiterfahrt den Jubiläums MLT von Hymer noch live ansehen. Aber wir haben Pech – die Fahrzeuge sind anscheinend von der Caravanmesse in Düsseldorf noch nicht zurück oder wurden dort direkt abverkauft. Was wir aber finden ist ein Stellplatzführer für die Lombardei. Und dort soll ja angeblich die Sonne scheinen. Zumindest von Sonntag bis Mittwoch… auf einer Karte sind Stellplätze am Lago Maggiore gelistet – wir entscheiden uns für die Tagesetappe bis „Luino Bootshafen“ und wollen danach zum Campingplatz nach Ispra.

Na endlich – wir kennen unser Ziel: Lago Maggiore „Luino Bootshafen“! Noch knapp 600 km und 6:30 Stunden Autofahrt zeigt das Navi an!

Eine freie Nacht am Lago und die finale Destination!

Die Anreise dauert natürlich deutlich länger, als ursprünglich vom Navi angezeigt. Das kann an unserem gemütlichen Camper liegen, der gern mit 110 km/h dahin zuckelt. Das kann aber auch am Unfall im Tunnel Sankt Bernadino liegen oder daran, dass wir in Deutschland erst noch die Pickerl für Österreich und die Schweiz kaufen müssen. Auch der Dauerregen hilft nicht, schnell durchzukommen. Der Stellplatz in Luino finden wir nicht – aber direkt hinter dem Ort kommt ein Stellplatz mit schöner Aussicht und einer einzelnen Lücke, die wir direkt schließen! (Schließlich ist es dieser Stellplatz: Via Arnoldo Bodmer, 21010 Germignaga VA, Italien im Parco Lungolago) Doch es regnet weiter und nach ca. 30 Minuten wird es zudem dunkel. Wir gehen eine Runde mit Milla und wollen dann noch ein Ticket ziehen. Aber ein Local erklärt uns auf italienisch, dass wir das nicht brauchen, denn am Morgen um 8 Uhr wird jemand vorbei kommen, der uns ein Ticket verkaufen wird. Auch gut. Also ziehen wir uns in unser kleines Zuhause zurück, essen zu Abend und machen es uns gemütlich.

Blick über den Lago Maggiore

Morgens sieht es in Italien noch immer nicht besser aus. Aber Milla gefällt das gerade kalte Klima, Sven steht hart im Wind, Kitesurfer packen ihr Equipment aus und der Abkassierer kommt nicht. Wir machen uns weiter Richtung Süden auf. Noch ca. 40 km sind zu fahren bis zum Campingplatz in Ispra. Das Navi spricht von einer knappen Stunden – und so ist es auch. Besser aber: auf dem Weg dorthin hört der Regen auf. Endlich, nach drei Tagen Anreise und 844 Kilometern!

Lago Maggiore bei Ispra

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Was parallel geschah: Die Urlaubsstimmung stellte sich nicht leicht ein, denn es stürmte und regnete nicht nur bei uns, sondern in Bonita Springs wurde plötzlich Hurrikane Irma erwartet. Tante Helga wohnt dort und entschied sich gegen eine Evakuierung. Wir skypten und machten ihr Mut, zudem hörten wir, dass nun ein Kanu in ihrem Wohnzimmer lag, falls sie mit Sack und Pack – also dem wesentlichen Hab und Gut – das Haus aufgrund von Wasser verlassen muss. Mit dem Regengetrommele auf unser Dach hatte ich den Eindruck, wir wären mitten drin – im Sturm Irma. Helga schickte uns noch einen Link von einer auf der Terrasse angebrachten Webcam. Titel „Helga & Irma, another day in paradise“. Nach ca. 20 Stunden war der Link tot – und auch alle anderen Leitungen, über die wir Helga erreichen können – später stellte sich heraus, dass es der Tante gut ging und geht, nichts zerstört wurde und sie den Sturm gut überstanden hat – nur eben der Strom für knapp 10 Tagen ausgefallen war …
Aber die Tante lag im Trend, wie auch der Artikel aus der Zeit zeigt 🙂

Artikel aus der Zeit - Evakuierung der Altersheime während Hurrikane

Mein Tipp:
Übernachtungsplatz direkt an der A3:
Hymerworld, kostenfreies Stehen mit der kostenpflichtigen Möglichkeit zur Ver- und Endsorgung. Hymerring 1, 97877 Wertheim, Telefon: +49934293510
Internetseite: www.erwinhymerworld.de

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