Was ein Aufwand!
Erst die Früchte vom Strauch klauben. Das ist ja schon nicht ganz leicht. Denn einerseits sind die Stacheln meines Stachelbeerstrauchs ganz schön lang und spitz, andererseits hab ich den Strauch noch nie professionell gestutzt, sodass ich auch gar nicht so leicht überall dran komme und zuguter Letzt sind so viele Früchte dran, dass ich auch einfach total oft dran greifen muss. Also: Alleine die Ernte dauert am Dienstagabend 1,5 Stunden. Und dann sind auch noch weitere Früchte am Strauch – die erschienen mir am Dienstag aber einfach noch zu grün und unreif. Soll doch die Sonne nochmal scheinen und die Früchte noch etwas reifer machen!
Was bin ich zudem froh, dass ich einen Teil an meine Mama und einen Teil an die liebe Marita verschenken kann! Denn von jeder kleinen Frucht muss nun auch noch beim Verlesen der kleine Fruchtstand abgeschnitten oder abgeknipst werden. Ich sage Euch: Das ist echte Strafarbeit! Für meine Portion brauche ich ca. 1,5 Stunden! Mit Unterbrechungen… aber trotzdem.
So – und dann bekomme ich von Marita das tolle Familienrezept für den Stachelbeer-Baiser Kuchen. Und das probiere ich auch aus. Und erneut: Was ein Aufwand! Da passt meiner Ansicht nach der Begriff Kuchen nicht – da dürfen wir schon ganz souverän von Torte sprechen 🙂
Das Rezept besagt, dass zwei baugleiche Böden mit Teig, Baiser und Mandeln gebacken werden sollen und dazwischen kommen dann die Stachelbeeren, der Tortenguss und die Sahne. Und beim Boden fängt für mich das Problem bereits an. Ich habe zwar Springformen in so gut wie allen Größen – sogar in Herzform – aber ich habe nicht eine davon doppelt. Und bei dem Rezept sollen 2 x 28 cm gebacken werden. Heißt also für mich: hintereinander zweimal denselben Kuchen backen. Zusätzlicher Aufwand: Zwischendurch den ersten Kuchen aus der Form lösen, spülen und noch einmal alles einfüllen und erneut backen. Also auch mehr als doppelte Zeit.
Da Teig und Baiser gleichzeitig eingefügt werden heißt das zudem, dass ich meine Küchenmaschine und auch noch meinen alten Mixer gleichzeitig im Gebrauch habe. Die Küche gleicht einem Schlachtfeld.
Dann geht es an die Stachelbeeren. Das Rezept kann man mit Stachelbeeren aus dem Glas machen – oder man nimmt, so wie ich, frischen Stachelbeeren. Die sollen dann aber kurz eingekocht werden. Hilfe! Wie geht das denn nun wieder! Mit etwas Wasser und Zucker kochen. Ich glaube, bei mir köcheln sie etwas lang. Die Fruchtmasse gleicht nach dem Kochen in Teilen zumindest einem Kompott 🙂 Dann gieße ich den Saft ab und fange ihn auf. Schließlich brauche ich den Saft noch, um den Tortenguss zu kochen. Schließlich, zu guter Letzt, dann noch Sahne schlagen… und schichten!
Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Die Torte ist nicht nur was fürs Auge – auch für die vielen Geschmacksknospen in unserer Mundhöhle hervorragend! Wie köstlich!
Und was ein Lob Ihr erwarten könnt, wenn Ihr diese Torte auf den Tisch bringt!
Fazit für mich: Wenn mir jemand eine solch köstliche Torte vorsetzt, dann freue ich mich kaputt, dass sich jemand für mich so viel Mühe gemacht hat und genieße nicht nur den Geschmack, sondern auch die Aufmerksamkeit für mich! Und dann werde ich so überschwänglich loben, wie ich nur kann!
Hier geht es zum Rezept auf hausfrauenmethode.de
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