Jaja. Vielen Bäckereiketten und Franchise Bäckereien sind heute im Stadtbild überall zu sehen. Dort riecht es köstlich nach frischen Brötchen und leckerem Brot. Aber beschäftigen wir uns mit den Produktionsabläufen und dann auch mit den Inhaltsstoffen die verarbeitet werden, fällt schnell auf, dass es bei der Herstellung im seltensten Fall um ein gesundes Brot geht. Vielmehr geht es darum, möglichst viele Brote zu einem günstigen Preis zu verkaufen. Dafür scheint wesentlich:
Das Brot soll gut aussehen, das Brot soll lange frisch bleiben, das Brot soll nicht schimmeln und so weiter. Das gelingt durch viele Zusatzstoffe. Für ein leckeres und gesundes Brot sind diese Zusatzstoffe aber nicht notwendig und dem Körper können sie auf Dauer sogar schaden. Also Farbstoffe, Konservierungsstoffe und andere zusätzlichen „E“s.
Was hilfts? Ich habe Glück und wohne in unmittelbarer Nachbarschaft einer mehrfach ausgezeichneten Bäckerei: Dem Schürener Backparadies. Hier vertraue ich auf Frische und „Reinheit“ soweit das in der Backstube möglich ist. Mit Industriefertigung haben Tim Kortüm und sein Team zumindest nichts zu tun!
Und wenn ich meinen Gästen und mir etwas Außergewöhnliches gönnen möchte, dann backe ich auch gern selbst mal ein Brot. Dafür nehme ich Biomehl, Hefe, Wasser… aber seht selbst. Das was eigentlich für gutes Brot notwendig ist, ist ein bisschen Zeit und Planung… versucht es selbst!
Dieses Rezept habe ich nach unserem Urlaub in England gefunden und für Freunde ausprobiert. Direkt beim ersten Herstellen ist es wunderbar gelungen und hat herrlich zu frischen vegetarischen Dipps geschmeckt!
Traditionelles englisches Landbrot (modifiziert nach Linda Collister)
700 Gramm Weizenmehl Type 550
2–3 Teelöffel Salz (ich mag es gern würzig, bei mir sind es 3 TL)
30 Gramm Butter
15 Gramm bis 1/2 Würfel frische Hefe
1,5 Teelöffel Honig
420 ml lauwarmes Wasser
1 Ei geschlagen zum Bestreichen vor dem Backen
Mehl und Salz mischen. Die weiche Butter in Stückchen dazu geben und mit den Händen einarbeiten bis die Mischung krümelig aussieht.
Hefe in ein Schälchen zerbröseln und mit Honig und 100 ml warmem Wasser verrühren.
In die Mehlmischung eine Mulde drücken, dort die Hefeflüssigkeit zugeben und langsam das Mehl von außen nach innen verarbeiten. Die Küchenmaschine anstellen, das übrige warme Wasser hinzu gießen und kneten bis alles verbunden ist.
Es entsteht ein fester Teig – falls dieser noch klebt noch etwas mehr Mehl untermischen.
Auf der Arbeitsplatte ordentlich Luft unter kneten.
Den Teig in eine Schüssel legen, mit einem feuchten Tuch abdecken und bei Raumtemperatur (nicht warm) etwa 1,5-2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Danach den Teig wieder auf die bemehlte Arbeitsfläche stürzen und zusammendrücken. Ein Drittel des Teiges abstechen, den größeren und den kleineren Teil leicht kneten und zu Kugeln formen. Mit ausreichendem Abstand auf die gut bemehlte Arbeitsfläche legen und mit einem leicht feuchten Tuch abgedeckt nochmals etwa 45–60 Minutengehen lassen, bis sich das Volumen erneut verdoppelt hat.
Den Backofen auf 230 °C vorheizen. Den größeren Ball vorsichtig auf ein gefettetes Backblech, oder eins mit Backpapier ausgelegtes legen, leicht flach drücken. Danach den kleineren Ball ebenfalls leicht flach drücken und auf den größeren legen. Nun mit Mittelfinger, Zeigefinger und Daumen von oben durch den kleineren bis in den größeren Ball stoßen, damit sich beide Teigbälle miteinander verbinden.
5-10 Minuten ruhen lassen, dann mit dem verschlagenen Ei bestreichen. Mit einem scharfen Messer die Laibe dekorativ ringsum einschneiden.
Das Brot im vorgeheizten Ofen 15 Minuten backen, dann die Temperatur auf 205 °C reduzieren und weitere 20 Minuten backen, bis sich das Brot bei der Klopfprobe hohl anfühlt. Auf einem Rost abkühlen lassen.
Das Brot schmeckt frisch aber auch getoastet richtig gut. Es kann auch eingefroren werden.